Seit einer Woche sind wir nun Hundebesitzer und ich muss sagen: Wir hatten keine Ahnung, was da auf uns zukommen würde. Das war auch gut so, sonst hätte ich die Sache vorab wahrscheinlich wieder abgeblasen. Von Überforderung, Schlaflosigkeit bis hin zu großen Kuscheleinheiten und tollen Spaziergängen zum See war in dieser ersten Woche alles dabei. Als ich an einem stürmischen Nachmittag mein Kind von der Kita abholen und gleichzeitig den Hund betreuen musste, habe ich zum Schluß heulend am See gestanden. Baby Peng hat geschrien und Isi weigerte sich zu laufen. Es war für uns alle zu viel.
Ganz behutsam soll man deshalb die ersten Wochen mit Hund angehen. Als kleine Familie mit zwei berufstätigen Elternteilen stellt sich unsere Lebenssituation als Herausforderung dar. Dabei hatten wir uns das so romantisch vorgestellt: Wir leben auf dem Land, haben ein großes Grundstück und den Wusterwitzer See hinterm Haus. Aber man holt sich eben kein Stofftier, sondern ein Lebewesen ins Haus, das noch ein kleines Baby ist und den ganzen Tag betreut werden muss. Zumindest am Anfang.
Die Hauruck-Methode funktioniert bei dieser Familienzusammenführung auf jeden Fall nicht. Ich bin froh, dass ich nicht nur den Welpenführer von Cesar Millan auf meinem Nachttisch liegen habe, sondern auch von Experten wie Bettina Stramitzer von „Gesundes Hundeleben“ beraten werde. Denn die Freude über das neue Familienmitglied ist groß und Flori nun mit drei Mädels im Haus gesegnet. Wir wollen das zusammen schaffen und vor allem: gut machen!
Mein Respekt vor Hundebesitzern ist enorm gewachsen. Man kann wirklich erst mitreden, wenn man selbst einen Hund hat – und vor allem selbst einen Hund groß gezogen hat. Isi hat bei uns in der Küche eine Box mit einer Kuscheldecke und Spielzeug, in der sie schläft. Außerdem steht auf dem Flur ein Körbchen, das sie mit ihren kleinen Zähnen fleißig bearbeitet. Welpen-Zähne sind unheimlich scharf und als Mutter bin ich super ängstlich, wenn mein Kind den Raum betritt. Deshalb versuchen wir durch viel Kuscheln und gemeinsame Spaziergänge nicht nur die Bindung zu stärken, sondern trainieren Stubenreinheit, Beißhemmung und entspanntes Abhängen statt aufgeregtes Anspringen. Es klappt immer besser.
Außerdem habe ich von euch zahllose Tipps über Instagram bekommen, die uns ebenfalls in vielen Situationen weiterhelfen. Irgendwo da müssen wir jetzt unseren eigenen Weg mit Isi finden, aber in Sachen Ernährung, Erziehung und Ausstattung gibt es bei Hunden mindestens so viele Meinungen wie bei der Kindererziehung.
Nicht, dass ich beides vergleichen würde – denn ein Hund ist ein Hund, den man nicht zu sehr vermenschlichen darf. Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die man als Hundemami lernen muss, auch wenn die Kulleraugen noch so groß sind.
Jacke: Samsoe & Samsoe (hier, hier oder hier), Mütze, Pullover und Jeans: Acne Studios, Chelsea Boots: Stallschuhe von Decathlon
PS: Die Fotos sind auf dem Pferdehof Himmelreich in Schlagenthin in Sachsen-Anhalt entstanden.