Die guten Vorsätze für das neue Jahr sind oft die alten aus dem Vorjahr: Abspecken, beruflich durchstarten, den Traumpartner finden – letztendlich hofft jeder von uns, dass mit jedem neuen Jahr das große Glück ins Haus steht.
Früher habe ich immer gedacht: „Ich muss… abnehmen |… diesen Job machen | … endlich erfolgreich werden…“ Das stimmt nicht. Doofe Jobs muss man schon gar nicht machen. Man muss nur schlafen, essen, trinken und aufs Klo. Alles andere ist Käse.
Am 1. Januar legt man sich selbst den Druck auf die Schultern, alles an sich zu optimieren. So als könne man das eigene Ich updaten und wie ein Handy schneller und leistungsfähiger machen. Der Frust ist vorprogrammiert oder noch schlimmer: Spätestens Ende des Jahres ist man von sich selbst enttäuscht, weil man das Gefühl hat, nichts gebacken zu bekommen. So war es zumindest immer bei mir.
Was habe ich mir also für 2019 vorgenommen? Meine To-do-Liste ist dank meiner Stoffwechselkur um einen Stressfaktor kürzer. Denn auch ich habe mir immer gewünscht weniger zu wiegen und habe es doch nie geschafft. Seit Oktober halte ich mein Gewicht – trotz Weihnachten und „Cheat Days“ am Wochenende.
Die Kur hat mir damals die Augen öffnet. Es gab einen festen Tagesablauf mit drei Mahlzeiten, außerdem viel Tee und Wasser. Das tat mir gut. Davor habe ich immer gegessen, wenn ich Zeit hatte oder bis der Magen laut knurrte. Ich habe mich nicht um mich gekümmert, was gerne passiert, wenn man viel arbeitet.
Deshalb ist Struktur ist für mich ein wichtiges Thema. Nicht nur als Mutter und Freiberuflerin brauche ich einen guten Tagesplan. Denn ich will zwischendurch mit meinem Kind spielen und kuscheln, aber auch mal für mich ein bisschen Sport machen oder einkaufen gehen. Jetzt haben wir auch noch einen Hund!
Wenn ich so wie früher die Stunden des Tages mit spontanen Beschäftigungen Instagram-Scrollen, Youtube-Tutorials „Wie schminke ich den California Glow“ oder Onlineshopping vertrödele, macht sich abends bei mir ein Gefühl der Unzufriedenheit breit, das ich an Flori auslasse. Ziemlich ungerecht, denn unsere Beziehung will schließlich ebenfalls gehegt und gepflegt werden.
Denn das war die bisher härteste Lektion in diesem Leben: Meine erste Ehe habe ich genau aus der falschen Annahme, dass eine Beziehung, die gut läuft automatisch immer gut läuft, an die Wand gefahren.
Mit 40 soll mir das bitte nicht nochmal passieren. Ein echter Neuanfang, so wie vor gut fünf Jahren, ist anders als der 1.1. furchteinflössend und kräftezehrend. Damals zog ich nur mit meinen Klamotten, einem Sofa und einer Zara-Lampe aus meinem alten Leben aus. Ich hatte damals keine Ahnung, was aus mir werden würde.
Mit Baby Peng, Flori, der Villa Peng und Luise ist mein Glück perfekt. Dafür bin ich dankbar und habe keine weiteren Wünsche. To-do-Listen mache ich, wenn überhaupt, nur noch ganz kurze.