Am 15.11. ist World Gold Day und ich bin eine der offiziellen Botschafter*innen, die auf die umweltschädlichen und menschenverachtenden Zustände im Goldabbau aufmerksam machen.
Denn wie kann ein Ring oder Collier als „Luxusgut“ gelten, wenn dafür 30 Menschen, darunter 1 Million Kinder, in Minen schuften, ohne jemals an den großen Verkaufssummen beteiligt oder für ihr Leid entschädigt zu werden?
Mir hat dieses Wissen die Lust auf herkömmlichen Schmuck verdorben und ich selbstverständlich gerne bei der #begolden Kampagne dabei, um meine Reichweite zu nutzen, damit das Bewusstsein für nachhaltigen und ethisch hergestellten Goldschmuck wächst. Eingeladen hat mich die Schmuck-Visionärin, Unternehmerin und Umweltaktivistin Guya Merkle (Foto unten links), die auch Gründerin der Earthbeat Foundation ist. Das Ziel der Stiftung ist es, einen zukunftsorientierten, nachhaltigen und umweltschonenden Umgang des Rohstoffes Gold zu schaffen. Die Spendengelder ermöglichen u.a. nachhaltige Erwerbsalternativen in Goldminengemeinden wie in Ost-Uganda.
In ihren Vieri-Kollektionen verwendet Guya ausschließlich fair geschürfte Edelsteine und recyceltes Gold, das zum Beispiel aus alten Handy gewonnen wird. Zum Vergleich: Um einen Goldring herzustellen, braucht es eine Tonne Golderz, das unter lebensgefährlichen und umweltschädlichen Bedingungen abgebaut wird – oder 40 alte Handys. Ja, richtig gelesen. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere alten Handys nicht in den Schubladen herumliegen, sondern an den entsprechenden Sammelstellen abgegeben werden.
„Urban Mining“ nennt man die Wiederverwertung aus elektronischen Schätzen. Was viele nicht wissen: Gold ist ein endlicher Rohstoff. Bis 2050 sollen bereits alle aktuell zugänglichen Goldquellen ausgeschöpft sein. Also ich weiß, für welche Art von Schmuck ich mich in Zukunft entscheide!
Ihr könnt bei dieser Kreislaufwirtschaft helfen, in dem ihr Geld, eurer Altgold oder Handy spendet oder eine der Sammelboxen in eurem Laden, Uni, Büro oder Praxis aufstellt. Zirka 124 Millionen gebrauchte Handys, Smartphones und Tablets liegen ungenutzt in Deutschlands Schubladen, während ca. 100 Millionen Handys in Europa jedes Jahr auf dem Müll landen. Das ist einfach blöd. Mehr Infos findet hier. Als Sammelpartner*in könnt ihr euch hier anmelden.
Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, woher mein Essen oder meine Kleidung kommt und schon gar nicht mein Schmuck. Ich habe viel minderwertigen Schmuck getragen und nie hinterfragt, welche Ressourcen dafür verschwendet werden. Guya hat mich mit ihrem Engagement zum Umdenken gebracht – wenn ich mir heute neuen Schmuck kaufe, dann fair und ethisch korrekt hergestellt. Das ist Luxus, der wirklich wertvoll ist.
Foto: Alicia Minkwitz, Make-up: Jennifer Galle
