Willkommen in einer neuen Rubrik, die ich in Zukunft auf Alexa Peng | Villa Peng mehr ausbauen möchte: Feste und Bräuche im Kreislauf des Jahres.
Ostern, der 1. Mai oder Weihnachten: Solche Rituale erden uns nicht nur, sondern verbinden uns mit unserer Familie, den Freunden und Nachbarn. Sie erinnern uns an unsere Heimat und definieren, wer wir sind.
Kinder lieben und brauchen Rituale – deshalb wollen wir unsere Tochter nach und nach mit all den schönen Traditionen in unserer Familie vertraut machen, damit Baby Peng sie eines Tages an ihre Kinder weitergeben kann. Ich habe jede Menge Ideen auf meiner Liste und freue mich, diese mit euch in der nächsten Zeit zusammen abzufeiern. In der 1. Folge geht es um den Osterstrauch.
Dafür habe ich mich ein bisschen eingelesen und hoffe, dass ich alles richtig wiedergebe: Das Osterfest ist das höchste und zugleich älteste Fest des Christentums. Es feiert den Neubeginn – die Auferstehung Christi und das Wiedererwachen der Natur. Wie schön!
Der Name geht auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara zurück, der zu Ehren früher große Feuer als Sinnbild der Sonne entzündet wurden. Wie die meisten Traditionen hat also auch das Osterfest seinen Ursprung in der vorchristlichen Zeit und beruht auf alten heidnischen Bräuchen.
Es findet immer an dem Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt – deshalb ist Ostern jedes Jahr an einem anderen Wochenende. Dieses Jahr fällt Ostersonntag auf den 21. April, nächstes Jahr auf den 12.
Mit dem Osterfeuer werden die bösen Geister des Winters verscheucht und die Rückkehr des Frühlings gefeiert. Yay! Das Licht hat endlich über die Dunkelheit gesiegt und durchdringt mehr und mehr die Welt. Die Blumen blühen, die Vögel zwitschern und die Tage werden länger als die Nächte. Ich liebe diese Jahreszeit genau deshalb so sehr. Man fühlt sich plötzlich wieder lebendig.
Die verzierten Eier am Osterstrauch sind ein Symbol für die Fruchtbarkeit und das erwachenden Leben. Dabei steht die Eierschale für das Grab, aus dem neues Leben entspringt. Okay, das ist vielleicht ein bisschen morbide.
Während der 40-tägigen Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Karsamstag dauert, durften früher weder Fleisch, noch Eier gegessen werden. Verständlich, dass sich alle Menschen auf Ostern gefreut haben und Eier ein beliebtes Geschenk waren. Denn die Hühner im Stall legten ihre Eier ja fleißig weiter: Durch das Kochen konnte man die Eier haltbar machen und bis Ostern aufbewahren. Tatsächlich kann man gekochte Eier bis zu zwei Wochen aufbewahren – allerdings müssen sie gekühlt werden.
Hier auf dem Land ist üblich, einen blühenden Strauch vor der Tür mit bunten Ostereiern zu schmücken, sowohl draußen als auch im Wohnbereich. Für den Garten haben wir uns für braune und weiße Eier mit Sprenkeln entschieden.
Ich bin kein Fan von diesen knallbunten Plastik-Eiern, dabei haben die Farben alle eine Bedeutung: Rot steht für das Opfer Christi, Gelb symbolisiert die Weisheit, Weiß die Reinheit, während Grün für die Auferstehung und Blau für die Festigkeit im Glauben stehen.
An unserem Forsythien-Strauch auf dem Esstisch hängen kostbare Eier aus der Slowakei, die handgeschnitzt und filigran bemalt wurden. Traditionell werden die Ostereier auf dem Land erst am Gründonnerstag gefärbt und am Ostersamstag die Nester gebaut. Die Osternester, mit Eiern und kleinen Geschenke bestückt, dürfen von den Kindern dann am Ostersonntag nach dem Frühstück gesucht werden.
Hier in Brandenburg trifft man sich außerdem gerne zum „Eiertrudeln“ (mancherorts auch „Eierrollen“ genannt): Familien und Freunde machen zusammen einen Osterspaziergang und lassen hartgekochte Eier einen Abhang hinunterrollen. Der Spieler, dessen Ei am weitesten rollt, bekommt alle Eier seiner Mitspieler. Zwischendurch gibt es natürlich für die Erwachsenen ein paar Schnäpse. Auf Ostern!
Wenn Baby Peng größer ist, wollen wir unsere Eier selbst bemalen und so wie meine Mutter früher mit Zwiebeln, Kamille und Rote Bete färben. Dieses Jahr schien es uns die Aktion jedoch noch zu früh. Baby Peng wird ja erst 2 Jahre alt, wollte aber unbedingt mit ihrer Ur-Oma zusammen einen eigenen Strauß schmücken. Der sah dann so aus:
Ostereier: Manufactum