Ich zähle mich zur Generation Clearasil. Schöne Haut ist das Ergebnis einer extrem gründlichen Reinigung, so mein jahrelanger Irrglaube. Als Teenager habe ich gerne zu scharfem Gesichtswasser und Peeling mit Seesand gegriffen. Wenn es brannte: Gut, denn dann gehen die Pickel garantiert weg! Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mir Öl ins Gesicht zu schmieren. Das kam maximal in die Haarspitzen (Klettenwurzel) oder auf die Beine zum Bräunen im Sommer (Nuss). Ehrlicherweise habe ich bis 40 gedacht, dass Öl auf der Haut sofort Pickel bedeutet.
Dann habe ich über Freundinnen wie Steffi von Ohhh Mhhh und Caro von April First von The Glow gehört und mich über den Bestseller Wonderbalm an die Naturkosmetik-Marke aus München herangetastet. Inzwischen ist die Pflegeserie einer meiner Lieblinge. Nicht nur, weil sie wirksam ist. Sondern weil sie einfach zu verstehen ist. Die 5 Produkte kann man alle untereinander mischen, egal ob man eine Maske machen, die Haut reinigen oder pflegen möchte. Das Pflegebedürfnis meiner Haut ändert sich fast täglich. Daher kann ich euch hier auch keine feste Routine präsentieren – und genau das ist der Clou bei The Glow. Diese Serie gibt der Haut tagesaktuell genau das, was sie braucht.
Im Interview mit Alexa Peng erklärt Anita Bechloch, Buch-Autorin und Gründerin von „The Glow“ warum es der Haut gut tut, wenn man sie einfach mal in Ruhe lässt, wieso erstklassige Naturkosmetik ihren Preis wert ist und auf welche Inhaltsstoffe sie lieber einen Bogen macht.
Liebe Anita, eine aktuelle Frage gleich zum Einstieg: Auf welche Signale meiner Haut sollte ich jetzt bei der Umstellung von Sommer auf Herbst achten und was bei der Pflege beachten?
Nach den Sommermonaten ist die Haut oft dehydriert und strapaziert von Hitze, Salz- oder Chlorwasser und Sonnencremes. Je älter man wird, desto ungleichmäßiger ist auch oft die Pigmentierung, der Teint kann also etwas fleckig und weniger ebenmäßig aussehen.
Ich mache zum Sommerende deswegen gerne einen kleinen Haut-Reset mit einer sanft peelenden Maske, die die Zellerneuerung ankurbelt und den Teint ausgleicht. Milde Säuren sind dafür perfekt, also z.B. Milchsäure aus Naturjoghurt, AHA-Säuren aus Früchten und Enzymen aus Honig. Das alles peelt ganz sanft, ohne die Haut zu reizen.
Generell sollte man dann in der kälteren Jahreszeit auch darauf schauen, dass die Haut gut durchfeuchtet ist. Jetzt kann man gerne auf etwas reichhaltigere Öle oder Balms umsteigen, die der Haut helfen, die Feuchtigkeit zu speichern und sie vor Austrocknung schützen.
Anita Bechloch, Gründerin von The Glow (Foto: Lisa Hantke)
Wichtiger Tipp! Die Beauty-Marken übertreffen sich gegenseitig immer wieder mit neuesten Forschungsergebnisse. Du aber sagst: Es gibt alles in der Natur. Wie bist du zu dieser Erkenntnis gekommen?
Diese Erkenntnis kommt nicht von mir, das glauben eigentlich die meisten Naturkosmetiker und übrigens auch sehr viele Dermatologen. Der Hautzustand verbessert sich oft dramatisch, wenn man die Haut einfach ein bisschen in Ruhe lässt, anstatt sie ständig mit hochdosierten Wirkstoffen zu traktieren. In der Natur sehr viele wirksame Rohstoffe aus Pflanzen, die milder wirken als ihre synthetisch hergestellten Alternativen, langfristig aber mindestens genau so gute Ergebnisse zeigen.
Ich bin zum Beispiel kein großer Freund von isolierten Vitaminen und Säuren, vor allem wenn sie mit anderen Wirkstoffen gemischt werden. Vitamin C, Retinol und Glykolsäuren zeigen relativ schnell Resultate, können aber auch einigen Schaden anrichten, von Irritationen über Pigmentflecken oder auch Entzündungszuständen wie periorale Dermatitis. Darüber hinaus verspricht die Kosmetikindustrie natürlich auch manchmal Resultate, die einfach nicht haltbar sind. Was soll die menschliche Haut zum Beispiel mit Stammzellen von Pfingstrosen anfangen können? Das ist sogar für Laien medizinisch kaum nachvollziehbar.
Auf der Website von The Glow steht der Satz: „Unsere Kosmetik ist nicht billig, aber im wahrsten Sinne Ihren Preis wert.“ Erklär‘ das bitte mal kurz am Beispiel des Wonderbalms.
Wonderbalm ist im Gegensatz zu normalen Cremes eine wasserfreie Formel, das heißt er besteht zu 100% aus kalt gepressten Bio-Ölen und Pflanzenbuttern aus Wildsammlung. Die enthaltene Cupucubutter stammt aus einer Kooperative im Amazonasgebiet, wo die Früchte aus Permakultur geerntet werden, wir achten hier also ganz besonders auf Nachhaltigkeit. Da Wonderbalm kein Wasser enthält trägt man ihn nur sehr dünn auf, Du brauchst davon etwa fünf mal weniger als von normalen Cremes, der Tiegel hält daher sehr lange.
„Deswegen sind die Produkte ihren Preis so wert: das Balm (oder auch unsere Öle) sind hochkonzentrierte Pflanzenpower und nicht im wahrsten Sinne des Wortes verwässert. Da Cremes aus bis zu 80% Wasser bestehen, können sie sehr günstig hergestellt werden und sind für die Hersteller besonders interessant: der Rohstoff Wasser kostet schon mal so gut wie nichts und macht dabei den Großteil des Produkts aus.“
Anita Bechloch
Dann kommen weitere Inhaltsstoffe, die nur im Tiegel stecken damit die Creme so aussieht und sich anfühlt, wie man das erwartet – ohne einen Nutzen für die Haut an sich zu haben. Das sind Emulgatoren, Stabilisatoren, Konsistenzgeber, Konservierungsstoffe. Dann erst kommen in der Regel Öle und Pflanzenextrakte und machen dabei den geringsten Teil der Creme aus. Wenn man also einen 50ml Tiegel mit Creme kauft, hat man mindestens 2/3 des Kaufpreises nur für Wasser ausgegeben.
Cleansing Balm, Highlighter, Lippenpflege: Wonderbalm mit reinem Jojobaöl und heilender Cupuacubutter
Davon abgesehen heißt teuer natürlich nicht immer „gut“. Gute Qualität kann nicht billig sein, billige Qualität kann aber sehr teuer verkauft werden. Leider ist der Unterschied nicht immer offensichtlich, das geht nur wenn man den INCI, also die komplette Liste der Inhaltsstoffe liest – die ist aber für den Normalverbraucher kaum zu entschlüsseln. Aber es gibt ein paar Anhaltspunkte: botanische Namen sind ein gutes Zeichen (also z.B. Simmondsia Chinensis für Jojobaöl), diese sollten weit vorne stehen und den Großteil des INCI (Anm. d. Red.: Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) ausmachen.
Griechische und chemisch klingende Namen (z.B. Cyclohexasiloxane) sind meist synthetische Inhaltsstoffe und nur bedingt bis gar nicht zu empfehlen. Generell kann man sagen, dass man gegenüber Naturkosmetik (eigentlich jeder Kosmetik) aus der Drogerie eher skeptisch sein sollte. Hier gibt es vereinzelt Naturkosmetik, aber bis auf wenige Ausnahmen ist sie leider minderwertig. Ein Produkt, dass größtenteils aus Wasser, Glyzerin, Emulgatoren und günstigen Ölen besteht, darf zwar als Naturkosmetik gelten und sogar zertifiziert sein, hat aber kaum Vorteile für die Haut. Die Haut ist unser größtes Organ und ich finde, sie ist es wert, dass man nur die besten und hochwertigsten Inhaltsstoffe in sie investiert.
Das sind interessante Hinweise, auch für mich in Zukunft. Das Schöne ist ja: Mit The Glow machst du die Pflege-Routine für jede Haut einfach. Wieso ist dir dieses Baukastenprinzip ein besonderes Anliegen?
Ich selbst bin ziemlich low-key und minimalistisch was meine Pflege angeht, deswegen wollte ich natürlich keine unübersichtliche Linie erschaffen, die aus gefühlt 50 verschiedenen Produkten besteht, die jeweils nur ein einzelnes Symptom bedienen oder eine Funktion erfüllen. Unsere Haut verändert sich ständig und hat nicht jeden Tag die gleichen Bedürfnisse. Mal braucht sie mehr Feuchtigkeit, mal mehr Rückfettung, mal eine stärkere oder mildere Reinigung.
„Wenn man für jeden Hautzustand ein eigenes Produkt kauft, hat man das Bad voll mit Dutzenden von Produkten. Das ist nicht nur teuer, sondern auch wenig nachhaltig. Deswegen wollte ich einen Baukasten-System entwerfen, wo die einzelnen Produkte alleine verwendet werden können, die man aber auch miteinander mischen kann, um der Haut immer genau das zu geben, was sie gerade braucht.“
Anita Bechloch
In einer Creme ist das Verhältnis von Feuchtigkeit zu Öl immer fix. Im besten Fall passt es gerade richtig, aber oft die Haut nach dem Auftragen entweder zu fettig oder sie spannt schon nach kurzer Zeit wieder, weil man einfach nicht das richtige Verhältnis von Feuchtigkeit zu Öl bekommt. Wenn man zum Bespiel die Floral Essence mit dem Everything Oil mischt, bestimmt man dieses Verhältnis einfach selbst. Wenn ich mehr Feuchtigkeit brauche, nehme ich mehr Floral Essence. Mehr Rückfettung: Everything Oil. Mehr Nährstoffe, weil die Haut fahl und trocken ist: Master Elixir. Ist die Haut partiell immer noch trocken: Wonderbalm. Für unreine oder verhornte Hautstellen: Cleansing Clay. Die Produkte sind zudem auch multi-funktional, das Wonderbalm zum Beispiel ersetzt zehn verschiedene Produkte im Bad, vom Reiniger über die Augenpflege bis zum Highlighter.
Everything Oil mit entzündungshemmenden Ölen, Master Elixir mit wertvollen Fettsäuren, Antioxidantien und Vitaminen und Cleansing Clay mit Rosa Tonerde
Ich bin über 40: Was ist deiner Meinung nach das wirksamste Anti-Aging-Mittel aus der Natur?
Je älter man wird, desto trockener wird meist die Haut, deswegen mag ich die Kombination aus Silberohrpilz-Extrakt und dem Extrakt aus der indischen Mattenbohne, ich habe beide Inhaltsstoffe in der Floral Essence kombiniert. Der Silberohrpilz liefert ein Polysaccharid, also einen Mehrfahrzucker, der stark feuchtigkeitsbindend wirkt. Das ist ähnlich wie bei der Hyaluronsäure, die aber isoliert im Labor gewonnen wird und nicht für jeden gut funktioniert. Der Extrakt aus der indischen Mattenbohne ist so effektiv wie Retinol, reizt die Haut aber nicht und kann auch während der Schwangerschaft angewandt werden. Das Schöne an den beiden Inhaltsstoffen ist, dass sie zusätzlich noch entzündungshemmend wirken.
Okay, dann muss ich das definitiv schnell nachbestellen! Was sind deiner Meinung nach die drei wichtigsten Faktoren für den Glow, den sich vermutlich jeder Mensch für seine Haut wünscht?
Erstens eine sanfte aber gründliche Pflege, die Haut sollte nicht überstrapaziert und ihre Schutzbarriere intakt gehalten werden, damit sie vor Austrocknung und Bakterien geschützt ist. Das kann Kosmetik leisten. Aber leider stimmt ja das Klischee und Schönheit kommt von innen. Deswegen ist Punkt Zwei ist ein ausgeglichener Hormonhaushalt und Punkt Drei eine intakte Darmflora, Prä- und Probiotika gehören für mich zur Hautpflege sozusagen dazu. Sowohl die Darmgesundheit als auch der Hormonhaushalt hängt sehr stark davon ab, wie wir uns ernähren, wie wir mit Stress umgehen, wie viel wir uns bewegen, wie viel Flüssigkeit wir zu uns nehmen etc. Das heißt, wenn ich schlecht esse, schlecht schlafe, mich viel zu wenig bewege und nicht ausreichend trinke, gibt es leider keinen Glow. Ich würde daher immer ganzheitlich vorgehen und sowohl die Pflegeroutine anschauen, als auch den Lifestyle generell.
Danke für deine Zeit und dass du dein Know-how mit uns teilst, liebe Anita!
Mein persönlicher Tipp:
Für mich als Öl-Einsteigerin funktionieren zur Zeit das Everything Oil in Kombination mit dem Gua Sha Stein und abschließend etwas Wonderbalm als Lippenpflege, Highlighter auf den Wangenknochen und zum Definieren der Augenbrauen super. Mehr dazu auf Instagram > The Glow Skincare > Tutorials. Ganz wichtig hierbei: Idealerweise sollte Öl nicht auf die trockene Haut gegeben werden, sondern entweder direkt nach dem Duschen/Baden/Reinigen sanft einmassiert werden.
Noch ein Goodie für euch: Mit dem Code ALEXAGLOW bekommt ihr bis zum 31. Oktober 15% Rabatt auf das gesamte Sortiment.
[Bezahlte Partnerschaft mit The Glow]