Muss man fürs Frühstück kochen können? Ja, denn Rührei ist nicht gleich Rührei. Was habe ich schon ekliges Zeug gegessen: Schlotzigen Glipsch, furztrockene Krümel oder Astronauten-Pappe aus der Packung. Gut, dass mein Freund Koch ist.
So geht das perfekte Rührei: Nur die besten Eier kommen infrage. Unsere Eier stammen von den Hühnern aus dem Garten von Floris Mutter – sie bekommen nichts als gekochte Kartoffeln und die Würmer aus dem Boden zu picken. Die Eier sind winzig und der Dotter knallgelb.
Flori schlägt die Eier mit der Gabel (immer nur in eine Richtung) in einer Schüssel auf und brät sie in Butter. Nach 30 Sekunden einmal mit einem Holzspachtel wenden, fertig. Man muss nicht die ganze Zeit darin rumrühren, auch wenn der Name anderes vermuten lässt, sondern das Ei nur ein bisschen zusammen schieben. Merke: Weder ein Rührei noch ein Omelette dürfen braun sein. Sagt zumindest der Küchenchef des Joris Berlin. Also schnell die Pfanne vom Herd nehmen, das Ei gart noch nach. Dazu gibt’s getoastetes Roggenbrot, Avocadoscheiben, Meersalz (wir nehmen das von Maldon oder Fleur de Sel aus Ibiza), ein bisschen Zitrone und Chili zum Wachwerden. Schwarzer Sesam sieht auch immer schön auf Avocado aus, das machen die im Roamers in Neukölln so.
Am Sonntag haben wir French Toast (oder „Arme Ritter“) gemacht. Dafür haben wir das gleiche Brot in Milch und Eier getunkt (2 Eier für 4 Scheiben) und in ein wenig Butter ausgebacken.
Im Gegensatz zum Rührei darf French Toast braun werden, unsere Version ist aufgrund des Roggenbrotes rustikaler. Satt Zucker lieber Agavensirup verwenden. Zwei Scheiben übereinander auf einem Teller anrichten und mit Bananenscheiben, Himbeeren oder Blaubeeren und Ahornsirup belegen. Ich mag noch eine Prise Zimt. So lecker, danke Flori! Statt Brot kann man für French Toast auch Brioche oder Croissants vom Vortag nehmen.