Für immer gegen rechts

Für immer gegen rechts

Unser Frankreich-Urlaub war nicht nur Schmaus & Braus: Hier versuche ich meiner 5-jährigen Tochter zu erklären, warum mein Opa unter der Erde liegt.

Anders als Floris Opa, der mit uns in Wusterwitz am Sonntag Kuchen isst. Sie bekommt diesen antifaschistischen Grundkurs früher als ich. Ich war erst mit 12 das erste Mal auf den Soldatenfriedhöfen in der Normandie, weil meine Mutter lange nicht wusste, wo ihr Vater überhaupt begraben liegt. Angesichts der unzähligen Kreuze von toten Deutschen, Franzosen, Briten, Kanadiern und Amerikanern habe ich damals aber sofort verstanden, warum ich für immer gegen Krieg und Nazis sein muss.

Die Dimension der Sinnlosigkeit von Krieg und Hass raubt einem den Atem.


Unsere Väter, Brüder, Söhne geopfert – wofür? Hinter jedem Kreuz steht eine Geschichte, wie die meines Großvaters. Meine Mutter hat ihn nie kennengelernt. Dabei wollte er nur nach Hause. Er starb in einem Lazarett an den Folgen seiner Verletzung durch einen Granatsplitter. Werner Schulz wurde 23 Jahre alt.

Sein Schicksal haut mich immer noch um, aber auch das der anderen Männer hier. Wenn ich heute meine Neffen sehe, wird mir bewusst, wie jung sie waren. Viele gerade mal 17, 18.

Angesichts der Lage in Europa fragen wir uns als Familie: Hat der Mensch gar nichts gelernt? Wir dürfen niemals vergessen, dass der Krieg auch zu unserer Geschichte gehört – und was er zerstört hat.

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