Mein wichtigster Job? Auf mich selbst aufpassen. Das gilt nicht nur in Zeiten von ständiger Erreichbarkeit, sondern vor allem während der Coronapandemie. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit steigt die Wahrscheinlichkeit sich einen Schnupfen oder Husten einzufangen. Als Freiberuflerin und Mutter eines Kindergartenkindes möchte ich mein Immunsystem und das meiner Familie deshalb so gut wie möglich stärken. Denn krank sein und im Bett liegen ist eigentlich nicht drin.
Darauf achte ich im Herbst besonders:
- Viel Zeit an der frischen Luft verbringen, auch wenn es regnet oder kalt ist (warmen Pulli oder Jacke nicht vergessen!)
- Durch gesunde und vitaminreiche Ernährung die körpereigenen Abwehrkräfte stärken
- Hausmittel für Erkältungsbeschwerden wie Kräutertees und Honig aufstocken
- Nicht nur Deadlines, sondern auch Ruhezeiten in den Kalender eintragen
Mein Vorbild? Sebastian Kneipp, der bereits im 19. Jahrhundert ein ganzheitliches Konzept für ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur entwickelte. Bis dato habe ich den Namen Kneipp nur mit den kalten Fußbädern in der Sauna in Verbindung gebracht. Dabei hat der katholische Priester aus Bayern den heutigen Lifestyle rund um Nachhaltigkeit und Achtsamkeit bereits vor über 160 Jahren auf den Punkt gebracht.
SEBASTIAN KNEIPPS 5-SÄULEN-PHILOSOPHIE:
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- Wasser
„Wenn es für mich ein Heilmittel gibt, so wird es das Wasser sein“, sagte Sebastian Kneipp. Er behandelte seine eigene Tuberkulose-Erkrankung erfolgreich mit einer Wasserkur und bekam so den Spitznamen „Wasserdoktor“. Dank der gesundheitsfördernden Wirkung von kaltem Wasser fühlt er sich erholt. Er ergänzte seine kurzen Bäder in der Donau um Halbbäder und Güsse. Das macht Sinn, denn der menschliche Körper besteht zum überwiegenden Teil aus Wasser. Vor allem kaltes Wasser regt die Blutzirkulation und damit die Abwehrkräfte an.
- Bewegung
Obwohl viel Bewegung in zu Kneipps Lebzeiten eher nicht angesagt war, wusste er, dass eine gemäßigte körperliche Anstrengung, sei es eine Wanderung, Lauf oder Gymnastik, wichtig für den Kreislauf ist. Dabei stand für ihn die Bewegung an der frischen Luft im Fokus. Denn Sauerstoff ist unerlässlich für die Blutbildung und -reinigung, während das Sonnenlicht die Stimmung aufhellt und den Stress abbaut. Kneipp wusste auch um die Bedeutung von Regeneration nach dem Sport, weshalb er zu muskelentspannenden Bädern und Ruhephasen riet.
- Ernährung
Auch in diesem Punkt schien Sebastian Kneipp seiner Zeit voraus: Statt einem großem Schmaus empfahl drei- bis viermal am Tag kleine Portionen zu essen, die nicht zu schwer im Magen liegen. Auf dem Speiseplan standen für ihn am besten Obst und Gemüse, vollwertiges Getreide und Kartoffeln; Fett nur in Maßen. Fleisch war nicht verboten, aber Kneipp erklärte: „Freilich ist die vegetarische Kost im Großen und Ganzen wohlfeiler als die Fleischkost.“ Für mich funktioniert das am besten als leckere Bowl mit Quinoa, Paprika, Pilzen, Zucchini, Brokkoli, Ei und Blattsalaten.
- Kräuter
Sebastian Kneipp studierte jahrzehntelang die heilende Wirkung von heimischen Pflanzen wie Arnika, Salbei oder Johanniskraut. Basierend auf seinen Erkenntnisse entwickelte der Priester Arzneimittel auf Pflanzenbasis, die Schnupfen, Magenbeschwerden bis hin zu Prellungen lindern können. Die Phytotherapie (griech. „Phyton“: Pflanze) ergänzte er mit der Wassertherapie, denn er war davon überzeugt: „Das Wasser sei des Schöpfers erste Apotheke, die Heilkräuter die zweite.“ Ich persönlich setze auf Kräutertees mit Honig und frischer Zitrone; für den Herbst mag ich Duschen mit ätherischen Öle aus Rosmarin oder Thymian.
- Balance
Mein Alltag regelt sich durch To-do-Zettel, Zoom-Konferenzen und Deep-Work-Phasen. Nach Feierabend kümmere ich mich um meine Familie und den Haushalt. Die Zeit, die ich für mich zum innehalten und durchatmen habe, ist rar. Inzwischen habe ich es geschafft zwei Sporteinheiten fest in meinen Wochenplan zu integrieren: Kraftsport mit meinen Wusterwitzer Mädels und Yoga, das ich gerne auf der Terrasse mit Blick auf den See praktiziere. Kneipp wies früh auf eine vernünftige Lebensordnung hin, denn er wusste, dass die körperliche und seelische Gesundheit miteinander verbunden sind. Mit seinem ganzheitlichem Ansatz aus gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und entspannenden Anwendungen nahm er die Idee der Work-Life-Balance vorweg.
- Wasser
„Lebe recht vernünftig; und sei nicht frevelhaft gegen deinen Körper, indem du mehr von ihm verlangst, als er zu leisten vermag, oder mit anderen Worten: Handle nicht unvernünftig gegen dich selbst!“
SEBASTIAN KNEIPP
Da wir in der Villa Peng aktuell leider keine Badewanne haben, kann ich entspannende Bäder leider nur dann machen, wenn wir in einem schönen Hotel sind. Was ich nicht wusste: Auch ein ansteigendes Fußbad kann Beschwerden im Hals-Nasen-Rachen-Raum lindern. Außerdem tut es total gut, wenn ich nach einem Spaziergang an der Luft durchgefroren nachhause komme und die Füße vor dem Schlafengehen in wohlig-warmes Wasser tauche.
So geht das ansteigende Fußbad nach Kneipp-Art:
- Eine kleine Wanne mit ca. 33 Grad Celsius warmem Wasser füllen
- Beide Füße in das Wasser stellen und wohltuende Badezusätze hinzufügen, z.B. Kneipp Badekristalle Erkältungszeit (* Link) mit Eukalyptusöl und naturreinem Tiefensalz aus der Saline Luisenhall. Es enthält einen hoher Anteil an Mineralien und Spurenelementen, anders als Meersalz aber keine chemischen Zusätze oder Umwelteinflüsse. Gut zu wissen: 99% der Verpackung besteht aus Recyclingmaterial.
- Vorsichtig heißes Wasser hinzugießen, bis das Fußbad max. 40 Grad Celsius erreicht hat. Und dann: entspannen! Wer mag, der kann in dieser Zeit eine feuchtigkeitsspendende Tuchmaske (* Link) mit Wasserminze oder Hanfsamen auflegen.
- Anschließend die Füße mit einem Handtuch abtrocknen und 20 Minuten hoch lagern, z.B. auf einem Pouf oder im Bett auf einem Kissen. Danach creme ich meine Füße ein, gerne mit der Kneipp Wiesenkräutercreme (* Link) mit Calendula, Gänseblümchen, Kamille und Hamamelis, weil sie schnell einzieht und intensiv raue Haut pflegt.
Für mich sind solche Rituale nicht nur gesundheitliche Vorsorge, sondern schenken mir einen Moment der Entschleunigung, den ich mir regelmäßig gönnen möchte. Körperlich und geistig gesund bleibe ich nur, wenn ich es schaffe ab und zu in mich hineinzuhören und meine individuellen Bedürfnisse wahrzunehmen. Danke, lieber Sebastian Kneipp für diesen Reminder.
Bitte beachten: Bei Durchblutungsstörungen, Herzbeschwerden, diabetischem Fuß oder einer Neigung zu Thrombosen und Krampfadern sollte man das ansteigende Fußbad nicht anwenden.
[In Kooperation mit Kneipp]