Kolumne: 10.000 Schritte

Kolumne: 10.000 Schritte

Wasn hier los? Seit Tagen habe ich nichts geschrieben, denn uns hat erst eine Magen-Darm-Grippe und dann eine dicke Erkältung erwischt. Baby Peng hat ihren ersten Husten und lernt parallel zu stehen – ich hätte nicht gedacht, dass es etwas gibt, was noch anstrengender als der monatelange Schlafentzug ist. Was uns beiden dieser Tage gut tut, ist ein Spaziergang am See, bei dem die frische Luft den Kopf freibläst und wir mit roten Wangen nachhause zurückkehren.

Bei dieser Gelegenheit machte mich jemand auf die „Health“-App auf dem iPhone aufmerksam. Sie zählt automatisch die Schritte, die man am Tag läuft. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, dass ich mich relativ viel bewege. Öhm, ne. Die App brachte mich auf den Boden der Tatsachen. Fakt ist: Ich bewege mich kaum und schaffe selten die empfohlenen 10.000 Schritte, die man am Tag gehen soll, damit man nicht dick, dement oder krebskrank wird.

Ich habe die letzten 400 Tage durchgeschaut. Besonders in der Schwangerschaft habe ich mich wenig bewegt und auch davor, als ich noch gearbeitet habe, kam ich selten auf über 3.000 Schritte pro Tag. Stattdessen habe ich mir den Hintern vor dem Computer oder auf dem Sofa plattgesessen. Kein Wunder, dass ich 30 Kilo zugenommen habe und 15 Kilo immer noch hartnäckig auf den Hüften kleben!

Aber nicht nur das Gewicht spielt für mich hierbei eine Rolle. Mein Lebensstil ist nicht nur scheiße, sondern für jemanden, der wie ich kreativ arbeitet, gefährlich. Kein Input, kein Output. Oft mache ich Witze, dass ich mich wie „Die Gefangene aus der Greifswalder Straße“ fühle, weil ich tagelang das Haus oder den Kiez nicht verlasse. Mir fehlt grundsätzlich Bewegung, nicht nur körperlich, sondern geistig.

Ich bin ehrlich: Ich gehe fast nie ins Museum, nur selten in eine Galerie und ich war noch nie im Reichstagsgebäude. Ich war seit Jahren nicht im Theater, ewig nicht im Ballett und im Kino das letzte Mal vor zwei Jahren oder so. Außerdem verreise ich selten, denn Flori muss immer arbeiten und Baby Peng hasst fliegen und Auto fahren ebenfalls. Zum Lesen komme ich gerade nicht und die Stimmen der meisten Hörbücher machen mich aggressiv. Was ich aber stundenlang kann: Auf Instagram rumdödeln, irgendeinen Scheiß (z.B. „Meghan Markle 1. Ehemann“, „Dschungelcamp 2018: Die Kandidaten in der Schnellübersicht“) googlen oder RTL Explosiv gefolgt von RTL Exclusiv gucken.

Mein Ziel für 2018 also: Mehr Bewegung – und zwar auf allen Ebenen! An diesem Wochenende fliegen wir nach Amsterdam, weitere Kurztrips sind in Planung. Abgesehen davon steht der Umzug in die Villa Peng bevor. Das „Ja“ zum Landleben ist nicht nur mein Commitment an mein Kind, sondern an meine Gesundheit. Denn seitdem wir mehr Zeit auf dem Land verbringen, geht die Zahl der Schritte stetig nach oben. Manchmal schaffe ich 4.000, am nächsten Tag 16.000 Schritte.

Was mir dieser Tage außerdem gut tut: Ich habe Grünen Tee wiederentdeckt, esse jeden Tag zwei Äpfel und nehme Schüsslersalze. 4 Kilo sind runter, aber noch viel wichtiger: Meiner Birne geht es besser und ich habe jede Menge gute Ideen für 2018. Stay tuned!

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