WERBUNG | Die Neunziger Jahre waren meine Jugend. Und ich eine Skater Betty in weiten Hosen und Kapuzenpullover, die planlos mit ihren Freundinnen in der Stadt abhing, rauchte und zu McDonald’s schlurfte.
Ich meine das „planlos“ positiv, denn wer kennt heute noch das luxuriöse Gefühl der Langeweile? Wir ließen uns durch den Tag treiben, es kümmert unsere Eltern nicht, wann wir nachhause kamen und was wir bis dahin genau machten. (Erst, wenn es dunkel wurde.) Ich würde meine Jugend schon als „wild“ beschreiben. Wir hatten keine Handys, Videospiele und nur zwei TV-Sender – unsere Kicks mussten wir uns also woanders suchen. Und das haben wir!
Keine Frage also, dass ich auf die Halfpipe wollte, die im Elbauenpark in Magdeburg steht. Auf Instagram schrieb ich dazu: „Eine Halfpipe und ein Sweatshirt aus der VOGUE-Kollektion: besser kann man mein Interessenspektrum nicht beschreiben.“
Ist das Liebäugeln mit einer Subkultur mit 42 nicht ein bisschen peinlich? Nein, denn was ist daran peinlich, wenn ich mich als erwachsene Frau zu diesen Plätzen hingezogen fühle, an denen ich meine Jugend verbracht habe? Die Faszination für Rollbretterfahrer ist immer noch da. Wieso ist das so? Natürlich nicht, weil ich wie früher in einen der Jungs verknallt bin. Ein alter Bekannter brachte es neulich auf den Punkt: „Das Schöne am Skateboardfahren ist, dass es so wenig reglementiert ist.“
Einfach so in den Tag hineinbummeln und die Stadt erobern: Wann hat man als Erwachsener schon die Chance dazu? Behalte ich mir also etwas von diesem Spirit, indem ich nicht jedes Details versuche zu kontrollieren und mir selbst erlaube die Dinge wieder spielerisch zu sehen. Es muss nicht alles nach Plan laufen oder abgearbeitet werden, was auf der To-do-Liste steht. Es ist okay, wenn man den ganzen Tag eigentlich nichts gemacht hat. Langweilig wird mir trotzdem nicht, denn was sich plötzlich fast automatisch in solchen Momenten wieder meldet ist: die Kreativität.
Sweatshirt: VOGUE Collection* (PR-Geschenk)