Triggerwarnung: Tod, Trauer, Krieg | Mein Postfach läuft voll und die Kommentare kann ich nicht schnell genug beantworten: Für das Ohhh Mhhh November-Abo habe ich einen Artikel über meine persönliche und kollektive Trauer geschrieben.
Darin beschreibe ich, wie ich von klein auf gelernt habe, mit Trauer zu leben, wie schlimm das Tabu für mich als Jugendliche war und warum es lange Zeit meine Angst vor zu viel Nähe geprägt hat. So von wegen: Wenn man niemanden liebt, tut es nicht weh, sie oder ihn zu verlieren. Ich zitiere aber auch aus drei Büchern zum Thema, die alle in naher Zukunft erscheinen und zeigen: Trauer sollte in der heutigen Zeit, mit all ihrer Unberechenbarkeit, nicht unterdrückt werden.
Das Feedback beweist: Viele Leser*innen empfinden das ähnlich. Unter den Büchern ist „Die Zeit der Verluste“ von Daniel Schreiber (Hanser Berlin, EVT 20.11.) der über den Tod seines Vaters und die Chronologie unserer kollektiven Verluste, die für ihn mit dem 11. September 2001 in New York und den ihnen folgenden US-amerikanischen Angriffskriegen in Afghanistan und im Irak begonnen hat, schreibt. Ein kluges und scharfsinniges Buch, daher absolute Leseempfehlung.
Die Leseempfehlung gilt auch für „Anleitung zum Traurigsein – Wie ich gelernt habe, mit der Trauer zu leben“ (DuMont, EVT 14.11.) von Berni Mayer. Der Autor hat erst seinen Sohn und dann seine Tochter verloren. Die Lektüre war für mich wie eine emotionale Waschmaschine, in der alles einmal kräftig eingeweicht und durchgeschleudert wurde.
Nicht fehlen darf „BYE – Wir sprechen von Tod, Abschied und dem, was bleibt“ (Palomaa Publishing, EVT 7. März 2024). Für dieses Buch durfte ich das Vorwort schreiben. Die Autorinnen Julia Felicitas Allmann und Laura Letschert interviewen u.a. die Trauer-Expertin Dr. Sylvia Brathuhn, die aus Michael Endes Kinderbuch „Momo“ zitiert und damit eine gute Anleitung für den Umgang mit Trauernden gibt.
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