25 Jahre nach meiner Führerscheinprüfung sitze ich am Steuer meines eigenen Autos. Davor war ich nur Beifahrerin und hatte Schiss selber zu fahren. Auf dem Land musste ich zurück ans Steuer, damit ich unabhängig bin und mein Kind im Notfall zum Arzt bringen kann. Immer wieder werde ich gefragt, wie ich meine Angst vorm Autofahren verloren habe.
Meine Checkliste!
- Zur Auffrischung Fahrstunden mit einer Fahrschule nehmen. Ich hatte 3 Doppelstunden und habe gleich gesagt, dass ich Angst habe. Ich würde nicht (nur) mit Mann, Freund oder Vater üben, sondern mir eine neutrale Person an die Seite holen, die Ahnung hat – und mit der man sich nicht so schnell streitet.
- Wenn möglich ein Auto mit Automatik und Einparkhilfe fahren. Das war für mich ein Game Changer, weil mich schalten und einparken gestresst hat. Ich würde mir jetzt wieder zutrauen mit Schaltung zu fahren, weil ich mich ans Autofahren gewöhne und nicht mehr die ganze Zeit denke, dass ich gleich sterben muss.
- Zu Beginn immer die gleichen Strecken fahren und dabei die StVO üben: STOP, Rechts-vor-Links, Kreisverkehr, Bahnübergang, überholen, einparken usw. Ich „kann“ zur Kita, Kinderarzt und Supermarkt fahren und traue mich immer mehr.
- Auch wenn der Partner*in zuhause ist und eigentlich mitfahren könnte: Irgendwann muss man sich trauen alleine zu fahren. Ich habe das spontan an einem Morgen entschieden und bin alleine zur Kita gefahren. Das Gefühl danach: so gut!
- Bequeme Kleidund tragen: Seitdem ich Autofahrerin bin, trage ich Sweatshirts, Leggings und ein bestimmtes Paar Sneaker, in denen ich gut fahren kann. Enge Jacken oder lange Mäntel sind scheiße, ebenso wie unbequeme High Waist Jeans und große Kaschmirschals, in denen einem heiß wird und die in der Nase jucken.
- Taschencheck vorab immer zuhause: Führerschein, Schlüssel, Portemonnaie, Handy – alles dabei? Nicht im Auto in der Tasche zu wühlen.
- Auf dem Parktplatz üben, wie und wo Scheibenwischer, Blinker, Fernlicht, Warnlicht, Klimaanlage und Radio funktionieren. Ich bin anfangs wild blinkend durch die Gegend gefahren und habe statt dem Scheibenwischer die Heizung angemacht. Multitasking beim Fahren fällt mir immer noch schwer, deshalb muss ich diese Funktionen üben.
- Nicht zu viel Kaffee vor dem Autofahren trinken. Ich war deshalb doppelt so angespannt und habe zum Schluß mein Kind angepfiffen. Für mich gibt es deshalb nur eine Tasse.
Habt ihr noch mehr Tipps? Wie ist euch der Wiedereinstieg gelungen – oder was hält euch noch davon ab?