Die Sehnsucht nach einem Eigenheim, am besten in einer ländlichen Region, scheint nach dem Corona-Lockdown noch größer geworden zu sein. Ich bekomme immer wieder Nachrichten, in denen mich Leute aus Berlin fragen, ob es bei uns in der Nähe noch ein ähnliches Haus wie die Villa Peng zu kaufen gibt. Viele möchten gerne den Lärm, die Enge und die steigenden Mieten hinter sich lassen und einfaches, entschleunigtes Leben mit mehr Nähe zur Natur führen.
So ging uns es auch. Nach drei Jahren Landleben haben wir die Entscheidung von Berlin-Friedrichshain in Florians Heimatdorf umzuziehen nicht an einem einzigen Tag bereut. Natürlich gibt es auch negative Aspekte, die man bei einem Umzug aufs Land berücksichtigen sollte, damit sich nach ein paar Monaten nicht die große Enttäuschung breitmacht.
1. Wirklich aufs Land fahren!
Ob eine Gegend mehr Lebensqualität bietet, das kann eine Internetanzeige nur schlecht vermitteln. Mein Rat lautet daher: Ab ins Auto, in die Regionalbahn oder Bus und gucken, wo es schön ist oder neues Bauland freigegeben wird. Die Uckermark („Die Hamptons von Berlin“) ist schon ziemlich dicht, deshalb gerne ein Stück weiter oder in die andere Richtung fahren. Ich habe so zum Beispiel die beiden Orte Zeuthen (da wohnt mein Cousin) und Buckow entdeckt, die ich vorher nicht kannte.
Bei dem Roadtrip durch das Umland sollte man immer diese Frage im Kopf behalten: „Kann ich mir vorstellen hier zu leben – oder fühle ich mich in der Stadt letztendlich doch viel wohler?“ Denn das Landleben bedeutet oftmals Verzicht, u.a. auf Restaurants, Museen, Nachtleben, Shopping etc. Statt gleich ein Haus zu kaufen tut es im Zweifelsfall erstmal ein Wochenendhaus.
Wie findet man so etwas? Meistens über persönliche Kontakte, unscheinbare Anzeigen in lokalen Tages- oder Wochenzeitungen, Aushängen in den lokalen Supermärkten, ortsansässigen Maklern oder so wie bei uns: über einen Zettel direkt am Haus!
2. Mutig sein und das Potenzial alter Häuser erkennen
Klar, ein Neubau oder Fertighaus von Town & Country ist praktisch, denn man kann im besten Fall sofort einziehen und hat eine Fußbodenheizung. Aber die niedrigen Kreditzinsen machen nicht nur das Bauen, sondern auch Kaufen und Sanieren möglich. Alte Häuser wie die Villa Peng haben meistens mehr Charme, als eine sterile Stadtvilla. Und genau den gilt es herauszukitzeln. Der Generationswechsel ist nicht nur in Wusterwitz in vollem Gange. Das bedeutet: alte Hausbesitzer ziehen aus oder sterben, wodurch neue Immobilien auf den Markt kommen. Das sind oft sehr alte Häuser mit teilweise riesigen Grundstücken. Hier muss von Grund auf saniert werden. Mit der Hilfe eines Gutachters kann man die Qualität der Bausubstanz feststellen. Der Vorteil alter Häuser: früher wurde meist sehr viel solider gebaut.
3. Vorausschauend an die Zukunft denken
Wie ist die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, also die Regionalbahn sowie Busse? Wird die Bahnstrecke in naher Zukunft eventuell ausgebaut oder die Zugtaktung für die Berufspendler oder Schulkinder von weiterführenden Schulen erhöht? Gibt es einen Supermarkt, Arzt und naheliegendes Krankenhaus (max. 30 Minuten Fahrt), Kindergarten oder Tagesmutter sowie Grundschule in der Nähe? Solche Details spielen bei einem Umzug von der Stadt aufs Land eine wichtige Rolle, denn sie werden das Leben – nicht nur als Familie – maßgeblich beeinflußen.
Viel Spaß bei der Suche nach eurem Traumhaus. Es lohnt sich!