Darf ich vorstellen? Das da links auf dem Bild ist Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Nach ihrer Heirat mit dem russischen Thronfolger Großfürst Peter wurde sie Kaiserin von Russland und als Katharina die Große weltbekannt. Im Januar 1744 begann ihre Reise von der Residenzstadt Zerbst nach Russland. Damals war sie 14 Jahre alt. Sie galt intelligente Frau, die gerne las und sich für Politik und die Aufklärung interessierte. Ihren Mann Zar Peter III. servierte sie nach einer unglücklichen Ehe durch einen Staatsstreich ab und erklärte sich zur Alleinherrscherin des riesigen Reiches.
In Zerbst auf ihren Spuren zu wandeln, hat nicht nur uns, sondern auch unserer Tochter viel Spaß gemacht. Auch wenn das Schloß von damals längst nicht mehr so prunkvoll ist und wegen eines Feuers nur noch einer der drei Flügel existiert: Der Park drumherum ist schön, wenn auch gerade etwas verlottert. Vor allem aber die Altstadt, mit der mächtigen Stadtmauer und über 900 Jahre alte Kirchen wie St. Bartholomäi, ist ein Spaziergang wert. 80 Prozent der Stadt wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Was hier nach der Wende an Sanierungsarbeit geleistet wurde, ist bemerkenswert.
Und wie bei so vielen Zielen in der Umgebung war es auch hier so: keiner kennt’s, wenig los. Das muss sich ändern!
Tipp für eine kleine Stärkung nach dem Sightseeing: Kuchen im Rittergut von Barby in Loburg.