Radfahren, Sonnenschein und Flødeboller: Frühling in Kopenhagen

Radfahren, Sonnenschein und Flødeboller: Frühling in Kopenhagen

Häh, schon wieder Kopenhagen? Ja, was für die Hamburger*innen normal ist, machen wir jetzt auch so: Immer mal wieder in die dänische Hauptstadt fahren und da abhängen.

Im Frühling haben wir die Stadt noch mal anders lieben gelernt. Nachdem wir Silvester hier gefeiert haben, waren wir zu Ostern wieder da. Die Fluggutscheine von Easyjet musste ich nach über drei Jahren endlich einlösen, weshalb der Roadtrip durch Dänemark dieses Mal flach fiel. Da ahnten wir noch nicht, wie relaxed dieser Trip ohne Auto werden würde.

Unsere Highlights im Frühling 2023 waren:

Vorab: Es war eine gute Entscheidung, von Berlin mit dem Flugzeug nach Kopenhagen zu fliegen und dann mit der Metro in die Stadt fahren – das dauert 15 Minuten und ist sehr viel einfacher als mit dem Auto, da Parken in Kopenhagen teuer ist. Weihnachten haben wir ein Knöllchen für 150 Euro kassiert, weil wir ein Parkticket hatten, aber in der falschen Zone standen. Natürlich ist Fliegen kritisch zu sehen. Aber vor Ort braucht man kein Auto, zumindest im Frühling nicht, weil man sich dann Cargo Bikes und Fahrräder mieten und so die Stadt entspannt und umweltfreundlich entdecken kann. Von Hamburg gibt es einen Nachtzug nach Kopenhagen.

  • Das Viertel Nørrebro! Davor haben wir immer südlich des Bahnhofs übernachtet und sind dann zu Fuß nach Vesterbro, in den Meatpacking District oder in Richtung Fußgängerzone Stroget gelatscht. Unser Hotel Kong Arthur war zehn Minuten Fußweg von der Metro-Station und der sensationellen Foodhall Torvehallerne entfernt. Tipp: Nach den neuen Zimmern fragen! Das Hotel wird teilweise noch renoviert. Die Lobby, nordische Frühstück und Wine Time zwischen 17 und 18 Uhr sind klasse, die Zimmer können da leider noch nicht alle mithalten. Wir sind zweimal umgezogen, dann hatten wir ein Zimmer, das okay war.
  • Die Straße Jægersborggade ist super zum Shoppen, Kaffee und Wein trinken sowie Eis essen. Unbedingt auch einen Spaziergang über den Assistens Friedhof machen und die Gräber von Hans Christian Andersen (Autor von 160 Märchen, u.a. „Die kleine Meerjungfrau“ oder mein Liebling: „Däumelinchen“) und Søren Kierkegaard besichtigen. Von wegen, das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden – angesichts meiner Krise (wird dank Coaching besser!) habe ich noch lange über das Zitat des Philosophen nachgedacht.
  • Ein halber Tag im Tivoli! Endlich haben wir es geschafft, den Vergnügungspark mitten in der Stadt zu besuchen, obwohl wir schon so oft an den bunten Türmchen und Achterbahnen vorbeigelaufen sind. Die Fahrgeschäfte sind wirklich krass, daher lohnt sich der Besuch eher mit schwindelfreien Kindern ab 10 Jahren. Aus der Geisterbahn Villa Vendetta kamen selbst die Erwachsenen blass wieder raus. Walt Disney soll im Tivoli übrigens zu seiner Idee von Disneyland inspiriert worden sein. Zwischendurch gab’s für uns einen Cheeseburger im Gasoline Grill.
  • Abendessen in der Tapperiet Brus. Das ist eine coole, junge Brauerei im nördlichen Teil von Nørrebro. Es gibt einen großen Gastraum, gut also auch für Gruppen. Flori behauptet, hier den besten Burger seines Lebens gegessen zu haben. Mein Veggie Burger mit Blumenkohl war auch super, aber am besten fand ich das hausgebraute IPL Bier, das nach Maracuja geschmeckt hat. Voll abgefahren! Danach war ich leicht angedüselt und der Heimweg dementsprechend beschwingt. Fast wäre ich noch in eines der Schwanen-Tretboote gestiegen…
  • Schloss Rosenborg: Für mich als Schmucki waren die Kronjuwelen und vor allem die Ringsammlung der dänischen Monarchen mit das Beeindruckendste, was ich je gesehen habe. Von dem pinkfarbenen Diamanten träume ich noch lange. Das ganze Schloss ist toll zu besichtigen, weil man sehr nah an die Ausstellungsstücke herankommt. Sogar ans Königsklo! Unbedingt vorher online Tickets reservieren, die Ausstellung ist am Wochenende oft restlos ausverkauft. Auch hier hin sind wir mit dem Rad angekommen und haben danach noch einen Abstecher zur kleinen Meerjungfrau an der Uferpromenade Langelinie gemacht. Die komplette Innenstadt ist mit dem Fahrrad super erreichbar.
  • Samstag schien die Sonne und wir haben im Bistro Central draußen gesessen und angestoßen – mit einem Glas Chablis für 17 Euro, autsch. Trotzdem ist der Laden fein, auch das Essen (Miesmuscheln, Pasta, Burger) sah gut aus.
  • Auf meiner Liste stand außerdem Flødebolle essen, nachdem mir meine Freundin Marlene den Ersten spendiert hat. Die Schaumküsse haben in Dänemark einen Boden aus Marzipan. Göttlich, das wäre meine Henkersmahlzeit. Der bei Lagkagehuset war ausgezeichnet, aber auch echt groß. In anderen Bäckereien oder Konditoreien gibt es eine Nummer kleiner, die man schön wegschnabulieren kann.
  • Shoppen ist teuer in Kopenhagen. Ich mochte die Skall Kollektion bei Illum und habe im Sale bei Samsoe & Samsoe einen karierten Mantel ergattert. Der Secondhandladen Tu a Tu hat eine feine Auswahl an preloved Skandi-Labels wie Rotate, Aiayu oder Baum und Pferdgarten. Ansonsten kaufe ich meine Klamotten lieber woanders.
  • Den letzten Abend haben wir wieder in unserem Lieblingsrestaurant Gorilla verbracht. Es gibt einfach keinen besseren Laden: Das Essen, Drinks und Service – alles ist top. Dieses Mal saßen wir vor und nach dem Essen (Scallops, Pasta mit Shrimps, Seeteufel) draußen und sind dann mit dem Rad zurück ins Hotel gefahren. Ich habe mich gefühlt, als sei ich 16 und Pauli fand den Abend auch großartig, weil noch Freunde von uns aus Meran dabei waren. Am nächsten Morgen hatte ich allerdings einen ziemlichen Brummschädel. Ich habe das Zwischenwasser einfach vergessen!

Fazit: Wir sind noch lange nicht fertig mit dieser schönen Stadt und würden gerne im Sommer noch mal wiederkommen, wenn man im Hafen schwimmen kann und alle draußen sitzen, Wein trinken und Pizza mit Forellenkaviar essen. Bis bald Kopenhagen <3

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