Wie ein bunter Blumenstrauss: So war unser Silvester-Wochenende in Kopenhagen

Wie ein bunter Blumenstrauss: So war unser Silvester-Wochenende in Kopenhagen

Ach, das war schön – aber zu kurz. Nach Kopenhagen muss man öfter fahren, auch wenn Essen und Shopping wirklich teuer sind. Abgesehen von Strafzetteln über 100 Euro für falsches Parken!

Aber diese Stadt braucht mehrere Besuche, bis man alles gesehen hat und dann einfach mit dem dänischen Lebensgefühl flowt. Vor allem ist Dänemark kinderfreundlich, was das Reisen wirklich entspannt macht. Natürlich sind unsere Tipps nur Auszüge. Im Sommer kann man am Hafen sitzen und das Louisiana Museum of Modern Art besuchen, hoch nach Skagen und weiter an die dänische Riviera fahren. Dann hat man aber noch nicht die Nordseeseite und Cold Hawaii, Europas Surferparadies mit über 30 Spots, gesehen. Kurzum: Nicht nur Kopenhagen, sondern das ganze Land haben viel zu bieten.

Anreise:

Die Fähre von Rostock nach Gedser dauert ca. 2 Stunden und kostet oneway als Frühbucher ca. 80 Euro, dann sind es noch mal 1,5 Stunden bis nach Kopenhagen. Fliegen geht auch, die Innenstadt ist vom Flughafen schnell mit der Metro zu erreichen. Oder man fährt so wie wir den Weg über Flensburg und macht eine oder zwei Nächte Station in Gut Damp, Glücksburg, Horsens oder Odensee.

Schlafen:

Hotel Coco in Vesterbro – ein hübsches Boutique-Hotel, das sehr zentral liegt. Ich würde allerdings mindestens Zimmer-Kategorie Superior empfehlen. Unser Dreibettzimmer war winzig. Toll war die Wine Time zwischen 16 und 17 Uhr in der Lobby und dass man sich währenddessen Gesellschaftsspiele ausleihen kann. Es gibt sogar eine Playstation, wir haben Mikado und Dominosteine wiederentdeckt.

Das Frühstück wird im Restaurant Delphine gegenüber serviert. Optisch ein absolutes Highlight und das Essen ist auch gut. Silvester haben wir auf dem Zimmer gefeiert, weil uns ein Menü für 600 Euro too much war. Dafür gab’s Pommes, Champagner und Schawarma.

Hotel Avenue in Nørrebro  – in diesem Hotel hat zur gleichen Zeit mein Cousin mit Frau und zwei Kindern geschlafen und war sowohl von der Lage als auch der Zimmergröße begeistert. Das Hotel befindet sich in einem Altbau, ist innen skandinavisch modern eingerichtet.

25 Hours Hotel – wir lieben das Kölner 25 Hours Hotel und so wäre ich mir ziemlich sicher, in dieser alten Uni einen tollen Aufenthalt zu genießen. Das Hotel ist relativ neu und das Interieur erinnert an das Soho House, das Konzept ist ansonsten ähnlich wie das in den anderen Häusern. Was super zu Kopenhagen passt: die Leihfahrräder! Sobald es das Wetter zulässt, würde ich mir eins ausleihen und die Stadt per Rad erkunden.

Meine Kopenhagen-Looks:

Museen & mehr:

Danish Architecture Center – für Fans des skandinavischen Stils ein Muss, kann man gut mit Shopping in der Innenstadt verbinden.  Im März eröffnet die neue Ausstellung „Made in Denmark“ – will ich unbedingt sehen!

Wachablösung Schloss Amalienborg täglich um 12 Uhr – man muss sich nicht die ganze Show anschauen, zwischendurch passiert nämlich gar nichts, aber das Schloss und die königliche Leibgarde sind auf jeden Fall eindrucksvoll, wenn auch aus der Zeit gefallen.

Experimentarium – super Ort, um größere Kinder auszupowern. Hier kann man wissenschaftliche Experimente machen, außerdem gibt es Ausstellungen zu Themen wie Haut oder über die Entstehung von Pixarfilmen. Man kann eine eigene Rakete bauen, riesige Seifenblasen machen oder in einem Indoor-Spielplatz (es gibt einen für die Großen und einen für Minis zwischen 1 und 5 Jahren) abgehen. Das TIME Magazine zählte das Experimentarium 2018 zu den World’s 100 Greatest Places – das gilt immer noch.

National Aquarium Denmark – liegt etwas außerhalb, lohnt sich aber so was von! Es gibt wirklich spektakuläre Fischarten, Vögel und Otter zu sehen, zudem kann man Flundern, Rochen und Seesterne streicheln. Wir hatten hier so, so viel Spaß! Auch die Burger und Pommes in der Kantine ist gut, sodass man hier locker einen halben Tag verbringen kann.

Tivoli – der Vergnügungspark mitten im Stadtzentrum zwischen Rathausplatz und Hauptbahnhof ist abends zauberhaft, da überall kleine Lichter brennen. Bei dollem Regen würde ich hier nicht hingehen, damit man auch ein paar Fahrgeschäfte nutzen kann. Angeblich hat Walt Disney im Tivoli die Inspiration für seine erste Disney World gefunden. Der Park hat das ganze Jahr geöffnet, es gibt immer neue Themen, außerdem Musik und gutes Essen. Um die Ecke ist auch eine Filiale von Sticks’n’Sushi.

Shopping:

Illum – das KaDeWe von Kopenhagen lockt mit Luxusmarken wie Celine, Cartier, Valentino und Isabel Marant. Im Obergeschoss gibt es Sportswear (in Kopenhagen joggen ALLE!), zusätzlich sind viele skandinavische Brands vertreten. Wir sind hier einen halben Vormittag verschollen und haben uns anschließend mit einer echten Neapolitanischen Pizza in der Rooftop Bar gestärkt.

Illums Bolighus  – ein Muss für Möbelfans! Denn das, was das Illum an Mode und Beauty bietet, gibt es hier im Hinblick auf Einrichtung. Man wünscht sich, mit einem Anhänger nach Kopenhagen gekommen zu sein. Good News ist: Es gibt einen deutschen Onlineshop.

Mads Norgaard – Modefans bitte unbedingt vorbeischauen, denn die Dän*innen sind stolz auf ihre Kreativen und supporten ihre lokalen Modedesigner*innen, so wie Mads Norgaard, den König der Ringelshirts, mit großer Begeisterung. Sollte man in Deutschland auch machen und nicht nur Fast Fashion bei Primark und Zara kaufen.

Lego Store Copenhagen – ebenfalls in der Nähe der Haupteinkaufsstraße gelegen. Allein die Schaufensterdekoration ist eine Attraktion und auch im Shop gibt es viel zu sehen. Immer wieder kann man dabei zuschauen, wie die Verkäufer*innen gerade ein neues Set zusammenbauen. Es gibt viele begehrte Lego-Sets (Arielle, Aladdin, Titanic, Eiffelturm, Porsche etc.) zu kaufen, aber auch einzelne Ersatzsteine und Souvenirs, wie z.B. Leogsteine als Schlüsselanhänger.

Matas – die Hausmarke der dänischen Drogeriemarke ist toll! Ich kaufe gerne Shampoo für fettige Haare, Bodylotion ohne Parfum und Vitamin- oder Magnesiumtabletten. Filialen gibt es auf jeder größeren Straße.

Hay House – noch ein Muss für Fans des nordischen Einrichtungsstils. Hay gibt es zwar auch in Deutschland, aber die hier ganze Hay-Welt zu sehen, gibt einen umfassenden Eindruck in die besondere Ästhetik aus reduziert und trotzdem knallbunt.

Wood Wood Frederiksberg – die Gegend mag ich zum Einkaufen sehr, denn nebenan sind nicht nur Geschäfte wie I blame Lulu (siehe unten), sondern auch Reform, Bolia oder FDB Mobler. Die Auswahl an Männermode mit W-Logo und Sneaker von Nike oder New Balance ist in dieser Filiale meiner Meinung nach die beste. Außerdem gibt es einen Kids Corner mit Sweatshirts und mehr.

I blame Lulu – Luxus-Secondhandladen mit eigener Strick-Kollektion, die u.a. Pernille Teisbaek und Jeanette Friis Madsen tragen. Hier finde ich IMMER etwas! Leider :)))

Essen:

Torvehallerne – Food- und Markthalle mit vielen lokalen Ständen und immer auch der Möglichkeit etwas zu essen. Oder zu trinken, gesoffen wird in Kopenhagen nämlich zu fast jeder Gelegenheit. Sehr sympathisch!

Gorilla – immer noch mein Lieblingsrestaurant, aufgrund der lässigen Atmosphäre, Bioweinen und Fisch-Gerichten wie Kabeljau oder Austern. Die Kellner*innen sehen alle aus wie Popstars und man hat schon um 18 Uhr das Gefühl „mittendrin“ zu sein. Das Tasting-Menü mit 10 Gängen macht Bock. Für Kinder gibt es unkompliziert z.B. hausgemachte Rigatoni mit Butter oder sie essen wie unsere Tochter beim Menü mit.

Restaurant Delphine – griechisch inspiriertes Essen (gilt für Frühstück, Lunch, Dinner) und Interieur. So, so schön! Vor allem die üppige Blumendeko und die Toiletten sollte man sich genauer anschauen und dann ein paar Ideen für zu Hause mitnehmen. Ich sage nur Kunstblumen und Spiegelwand!

Warpigs Brewpub – wie Fleisch und Gorilla liegt auch dieser Laden direkt im ehemaligen Meatpacking District. Immer voll, laut, junges Publikum – ich liebe diese Roughness! Es gibt über 20 Biersorten, darunter die Hausmarke, dazu Texas-BBQ mit Rippchen, Rinderbrust und Mac’n’Cheese. Mega Konzept, weil voll auf die 12.

Fleisch Restaurant – hier wurde ich vor sieben Jahren von der Vegetarierin zu Fleischesserin. Tipp: Das Butchers Menue mit harten Drinks oder Weinbegleitung bestellen. Aber Achtung, das Essen ist wirklich gar nichts für Gemüsefans: Der Starter ist Hähnchenleber-Mousse, dann geht’s weiter mit Beef Tatar, Rippchen und Entrecote – oder man wählt, so wie ich dieses Mal, norwegischen Hummer. Das Konzept wird knallhart durchgezogen, für Kinder gibt’s keine Specials. Und trotzdem hat man einen super Abend, weil der Vibe gut ist und auf den Klos getanzt wird. Ohne Kind würde ich mich direkt an die Bar setzen.

Les Trois Cochons – sehr hipper Laden im Stil eines Pariser Bistros. Essen ist hier Nebensache. Am besten, man setzt sich an einen Tisch draußen auf den Mini-Bürgersteig und trinkt wie die Cool Kids ein Glas Wein oder Bubbly. Croissants frühstücken kann man hier auch oder mittags Austern schlürfen.

Auf die Hand:

Kaffee und Zimtschnecken bei der Bäcker-Kette Lagkagehuset gehen immer, auch das Frühstück und die grünen Säfte sind gut. Ein Muss: Hotdog am Büdchen z.B. auf dem Rathausplatz oder Vesterbrogade Ecke Værnedamsvej. Meine Tochter isst in Dänemark jeden Tag mindestens einen Hotdog, weil sie so lecker sind und nicht mit dem schlaffen Würschtl von Ikea zu vergleichen. Der Senf ist eine Mischung aus Mayo und Senf und wenn man Glück hat, dann wird das Brötchen vorher geröstet. Man kann den Hotdog mit Wiener Würstchen oder roter Wurst bestellen. Wir nehmen Wiener, Ketchup und Zwiebeln.

 

Verratet ihr mir eure Lieblingsadressen in Kopenhagen?

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