Was für uns bestimmt ist

Was für uns bestimmt ist

In Zeiten, in denen kaum ein Stein auf dem anderen bleibt, suchen viele Unterstützung bei den Sternen, Raunächten oder Orakelkarten. Ich auch. Gerade verbrenne ich meine 13 Wünsche für das neue Jahr. Denn die Baustellenweisheit „Bevor es richtig gut wird, wird’s erst mal richtig scheiße“ lässt sich auch auf das Leben übertragen. Nicht, dass man mich falsch versteht: Mit Blick auf das Weltgeschehen und Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, ist mein Leben alles andere als scheiße.

Trotzdem war ich 2023 so spirituell und esoterisch wie noch nie unterwegs. Abgesehen von dem Phänomen der kollektiven Trauer, das ich mitfühle, wollte ich Antworten auf Dinge, auf die ich keine Antworten fand.

Vor allem wollte ich durch höhere Mächte bestätigt wissen, dass die Straße, auf der ich und andere unterwegs sind, trotz aller Widrigkeiten eines Tages weniger holpert. Mir ist klar, dass nichts für immer ist und die Welt schon immer dynamisch war – aber so ne rocky road? Boy!

Vielen meiner Freundinnen und Kolleginnen ging ähnlich. Wir verlinkten einander, wenn Instagram-Star Chris Corsini ein neues Monats-Horoskop auf seinem Kanal veröffentlichte. Ich konnte es kaum erwarten, wenn er aus seinen Tatort-Karten las und war danach vollkommen euphorisch oder in Tränen aufgelöst, weil so viele Dinge bei mir resonierten. Oft hatte er recht mit dem, was er für mein Leben vorausgesagt hatte. Sowohl im Guten als auch im Schlechten.

Individuelle Horoskope nahmen in der griechischen Antike ihren Anfang. Das Tarot stammt aus der italienischen Renaissance. Es gibt jedoch bis heute keine wissenschaftlichen Beweise, dass Horoskope realistisch sind oder zwischen dem Geburtsmonat und dem Sternzeichen eines Menschen und seiner Persönlichkeit ein Zusammenhang besteht.

Auch ich würde nie mein Leben ausschließlich nach den Sternen oder Voraussagen der Tarotkarten ausrichten. Trotzdem sind diese Dinge für mich ein Tool der inneren Einkehr und Selbstreflexion geworden, welches ich 2023 gut gebrauchen konnte und auch mit nach 2024 nehme.

Das Jahr startete mit einer persönlichen Sinnkrise. Ich verdiente so viel Geld wie nie zuvor und fühlte gleichzeitig so leer wie nie zuvor. Dank eines Coachings lernte ich, meine Kreativität nicht dauernd wie einen Getränkeautomaten zu leeren und andere Bedürfnisgläser als die für mein Ego, Geld und Erfolg zu füllen.

Ich machte jeden Tag Yoga, Pilates oder Work-outs, um voll in meiner Kraft zu sein. Ich kämpfte jeden Tag für und gleichzeitig gegen mich. Im Hintergrund ging die Post ab: Der Tod meines Stiefvaters und die nicht heilbare Krebserkrankung meines Schwagers brach uns allen das Herz, nachdem wir die Jahre zuvor immer wieder Hoffnung schöpfen konnten. Mein Heimweh nach dem Rheinland und meiner Familie wurde immer größer, aber als Selbstständige mit Schulkind bin ich in Brandenburg gebunden. Ich fühlte mich zerrissen.

Im Sommer hatte ich mich in eine Illusion verrannt, von der ich mich nicht lösen wollte, obwohl sie mich Kraft, Schlaf und Selbstbewusstsein kostete. Im Herbst bekam ich Ärger wegen eines Fehlers, den ich gemacht hatte, und fand wochenlang nicht aus einem Teufelskreis aus Kontrollverlust und Reue heraus.

Das Fachwort für dieses Grübeln lautet „Rumination“. In der Biologie bezeichnet der Begriff das Wiederkäuen bei Kühen. In Bezug auf die Psyche meint Rumination gedankliches Wiederkäuen. Struppige Gräser aus dem Magen hochzuwürgen und nochmal darauf rumzukauen, mag für eine Kuh von Nutzen sein. Negative Gedanken immer wieder hochzuwürgen für einen Menschen nicht.

Meine Tante, die als Heilpraktikerin unzählige Traumata kuriert hat, sagt es mit noch klareren Worten: Wenn man wie ein Mistkäfer die Scheiße vor sich hin rollt, bleibt Scheiße immer Scheiße. Wenn man aber etwas daraus macht, wird aus Scheiße Kompost, der Nährboden für etwas Neues sein kann.

Ein Energy Clearing und einen Full Moon Workshop mit Chris Corsini später war ich immer noch zu zaghaft, aber ich ahnte, dass im Winter ein Wendepunkt kommen würde.

Mit Christin Endter von Inner Cosmos, Coachin für mehr Bewusstsein, Kreativität und mentaler Stärke, verabredete ich mich online zu einem Chart Reading und erfuhr mehr über die Sternenkonstellation an dem Tag meiner Geburt und was das über meine Persönlichkeit aussagen könnte. Das Ergebnis machte mir nicht nur Mut, sondern beruhigte mich. Ein paar Tage nach unserem Reading schickte mir Christin eine Zusammenfassung. Eine Affirmation lautete:

Aber ich hörte sie immer noch nicht deutlich genug. Ich machte weiter mit meinem „Erfolgreich & glücklich im Job“-Coaching bei Sara Rapsch, den „The Touch“-Behandlungen bei Marie-Sophie Kiepe, heulte auf der Yoga-Matte und wagte es schließlich, den Tatsachen ins Auge zu sehen: Ich rollte, wie ein Mistkäfer, immer wieder die gleiche Kugel Scheiße im Kreis. Es war unproduktiv und machte mich krank.

Chris Corsini flehte mich in meinem November-Horoskop an, ich solle endlich durch die Tür gehen, die seit Monaten vor meiner Nase offen stand. Ich ging aber erst hindurch, als meine Panikattacken wiederkamen (ein Souvenir aus der Vergangenheit) und ich merkte, dass ich meine Kraft nicht nur aufbauen, sondern beschützen muss. Egal vor wem oder was.

Die Aromaexpertin und Coachin Esther Bauer schicke mir Melisse, eines der kostbarsten ätherischen Öle, das es gibt. Melisse ist bekannt für ihre beruhigenden und spannungslösenden Eigenschaften. Ich weiß nicht warum, aber auch dieses Fläschchen war ein Ankerpunkt. Ich rieb das Öl direkt auf mein Herz.

Vor Weihnachten lernte ich dank meiner Yoga-Lehrerin Anne Schulenburg bei einer Kakao-Zeremonie die Orakelkarten von Inner Compass kennen und zog „Choice“ (dt. Wahl) für das Leben und „Autonomy“ (dt. Selbstbestimmung) für die Liebe. Da saß ich nun kurz vor Weihnachten, die Frau neben mir weinte wegen ihrer Karte und ich innerlich mit ihr. Ich kapierte die Summe all meiner Maßnahmen – sei es Horoskop, Öl, Reading, Meditation oder Massage.

Ich glaube, das trifft auf viele Menschen zu, man muss es sich nur immer wieder vor Augen halten, dass man verdient hat, glücklich zu sein, aber selbst die Weichen dafür stellen muss. In aller Konsequenz. Zum Beispiel mithilfe dieser Leitgedanken.

Was für mich bestimmt ist:

  • Für mich ist bestimmt, was mir Kraft gibt.
  • Für mich ist bestimmt, was mir Klarheit schenkt.
  • Für mich ist bestimmt, was mir einfach fällt.
  • Für mich ist bestimmt, was mich zum Lachen bringt.
  • Für mich ist bestimmt, was mich träumen lässt.
  • Für mich ist bestimmt, was mir das Gefühl gibt, genug zu sein.

Was nicht für mich bestimmt ist:

  • Für mich ist nicht bestimmt, was mir andauernd Kraft raubt.
  • Für mich ist nicht bestimmt, was mich an mir selbst zweifeln lässt.
  • Für mich ist nicht bestimmt, wozu ich mich zwingen muss.
  • Für mich ist nicht bestimmt, was mich anhaltend traurig macht.
  • Für mich ist nicht bestimmt, was mich nicht gut schlafen lässt. (Ausnahme: Kinder)
  • Für mich ist nicht bestimmt, was mir das Gefühl gibt, zu wenig zu sein.
Es ist maximal empowernd sich von etwas oder jemandem zu trennen, das einem nicht guttut. Vor allem dann, wenn man lange das Gefühl hatte, es sei eine Berufung oder Schicksal, man müsse unbedingt zusammen sein, aus familiären oder finanziellen Gründen den Kontakt halten.

Irgendwann spürte ich, dass sowohl die vergangenen als auch künftigen Investitionen in bestimmte Personen, Beziehungen, Gedanken oder Ideen nicht rentabel waren. Für mich ist demnach auch nicht bestimmt, was nicht funktioniert. Sobald man sich aus einer ungesunden Beziehung verabschiedet, ist das Ergebnis automatisch mehr Fülle, weniger Mangel.

Die Erkenntnis wünsche ich nicht nur mir, sondern 2024 auch allen, die sie brauchen. Noch ein Tipp zum Schluss: Das Jahreshoroskop von meiner geliebten Alexandra Kruse: Kosmos x Chaos auf Spotify. Freitag ist, seitdem ich den Podacst gehört habe, mein „Venus-Tag“ und laut Alexandra erwartet mich am 15.11.24 mindestens eine Orgie. Ich kann’s kaum erwarten ;))

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1 Kommentar

  1. Anne
    2. Januar 2024 / 15:23

    Oh Alexa, es ließt sich stürmisch den Jahr 2023.
    Ich hoffe, alle deine Erfahrung werden dir 2024 einen Anker geben.
    Ich freu mich drauf ganz viel von dir zu lesen und hoffe all deine Wünsche und Pläne für 2024 werden dich noch mehr strahlen lassen und du kommst bei dir an.
    Let’s rock the life.

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