Ich bin seit meinem Wintersalat im Orangen-Netz gefangen, ansonsten hebt dieser Salat zwei Silvester-Statisten aufs Podest: Perlzwiebeln und Gürkchen. Mein Genie-Streich daran: Durch die Pickles benötigt man keinen Essig im Dressing.
Heiligabend habe ich für meine Familie einen ähnlichen Salat gemacht und alle waren begeistert, deshalb ist das ab sofort ein neuer Standard. Ich mag an diesem schönen Salat, dass darin das Beste der kalten Jahreszeit zusammen auf den Teller kommt: Zitrusfrüchte, dunkle Blattsalate, Feigen, Nüsse und Äpfel. Und eben zwei Zutaten, die beim Fondue oder Raclette immer dabei sein müssen, aber seit 50 Jahren in der gleichen Art serviert werden, nämlich nackig und einsam als Beilage: kleine Zwiebeln und saure Gurken.
Bei uns gab es erst Gillardeau Austern und überbackene Jakobsmuscheln, dann Gans, Knödel und Soße und für mich als Pescetarierin Mangoldstrudel mit Muskatschaum. Der Salat passte zu allem und meiner Meinung zu Fondue oder Raclette noch besser, eben weil dann alle mit Perlzwiebeln und Gürkchen rechnen – aber nicht so!
Das solltet ihr für 2 Personen im Haus haben:
- 1 Tüte gemischte Blattsalate
- eine Handvoll Babyspinat
- essbare Blüten (wenn erhältlich)
- ein großer Apfel (Pink Lady oder Braeburn)
- 4 Feigen
- 2 Orangen
- 2 EL gehobelte Haselnüsse (Alternativen: Walnüsse, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne)
- 1⁄2 Glas Perlzwiebeln
- 1⁄2 Glas Cornichons (Mini-Gurken, nicht die großen Ömmel)
- 1 TL Meersalzflocken
- 1 TL mittelscharfer Senf
- 2 EL Olivenöl
So geht das Rezept:
Für das Mise en place die Blattsalate waschen und lesen. Äpfel und Feigen waschen. Äpfel in kleine Würfel schneiden. Feigen halbieren. Perlzwiebeln und Gürkchen abgießen und abtropfen lassen. Orangen mit einem scharfen Messer schälen und die Filets aus der weißen Haut schneiden. Den Saft, wenn möglich, auffangen – ich empfehle deshalb ein Schneidebrett mit Saftrille. Wer kein Food Waste mag, kann die Reste der Orange essen, ich mache das auch. Die weiße Haut ist genauso gesund wie das Fruchtfleisch, aber im Salat will ich sie trotzdem nicht.
Blattsalate auf einem großen flachen Teller anrichten. Ich würde für diesen Salat keine Schüssel wählen, weil die Zutaten schwer sind und alle nach unten fallen. Das wäre schade. Äpfel, Feigen, Zwiebeln, Gürkchen und Haselnüsse also auf den Blättern verteilen. Es ist egal, wie, Hauptsache es sieht geil aus. Die essbaren Blüten kommen zum Schluss, sonst zermatschen sie.
Für das Dressing den Orangensaft (oder ihr presst eine weitere Orange aus) mit 1 TL Meersalz, 1 TL Senf und 2 EL Olivenöl verrühren, bis Senf und Öl mit dem Saft emulgiert sind. Dressing abschmecken, vielleicht noch Pfeffer oder etwas Knoblauch dazu, dann mit einem Löffel über dem Salat geben und sofort servieren.
Habt ihr Hinweise, Fragen oder Anmerkungen? Ich freue mich über euer Feedback!
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